Geschäftsbericht 2022

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Zu den strategischen Risiken zählt HUGO BOSS vor allem Kollektionsrisiken, Investitionsrisiken sowie Risiken für das Markenimage und Corporate Image.

Kollektionsrisiken

Sich verändernde Mode- und Lifestyle-Trends können Kollektionsrisiken verursachen. Die Herausforderung in der Kollektionsentwicklung besteht vor allem darin, im Rahmen des Kreativmanagements Trends frühzeitig zu erkennen und diese im Rahmen der Entwicklungsarbeit schnellstmöglich in kommerziell erfolgreiche Kollektionen einfließen zu lassen. Forschung und Entwicklung

Umfassende Analysen relevanter Zielgruppen und Märkte, der Einsatz digitaler Tools zur Trenderkennung sowie detaillierte Auswertungen der Abverkaufsraten vergangener Kollektionen sollen dazu beitragen, Kollektionsrisiken zu reduzieren. Gleichzeitig sollen die Kollektionen von BOSS und HUGO durch die Verkörperung des 24/7-Lifestyle-Ansatzes in Zukunft noch relevanter werden. In diesem Zusammenhang konzentrieren wir uns stark darauf, sämtliche Trageanlässe abzudecken und insbesondere jüngere Kundengruppen anzusprechen. Darüber hinaus können mittels der unmittelbaren Interaktion mit dem Kunden im eigenen Einzelhandel, des Feedbacks unserer Großhandelspartner sowie der Erkenntnisse des Kundenbeziehungsmanagements (CRM) Veränderungen im Kaufverhalten frühzeitig erkannt und bei der Entwicklung zukünftiger Kollektionen entsprechend berücksichtigt werden. Die fortschreitende Digitalisierung der Kollektionsentwicklung ermöglicht es HUGO BOSS zudem, die Entwicklungszeiten weiter zu verkürzen und so noch schneller auf globale Trends zu reagieren. Forschung und Entwicklung Konzernstrategie, „Product is King“

Investitionsrisiken

Mit den eigenen Einzelhandelsaktivitäten des Konzerns sind Investitionsrisiken im Zusammenhang mit der Optimierung und Modernisierung des Storenetzwerks, Neueröffnungen sowie der kanalübergreifenden Integration und Digitalisierung der eigenen Einzelhandelsaktivitäten verbunden. Das Risiko von Fehlinvestitionen bezieht sich dabei insbesondere auf Investitionen in Stores, für die langfristige Mietverträge abgeschlossen werden, die jedoch im Nachhinein nicht den Renditeerwartungen des Konzerns entsprechen. Auch können sich Fehlinvestitionen bei der Entwicklung und Implementierung neuer Storekonzepte sowie digitaler Elemente ergeben.

Das Risiko in Verbindung mit Wertminderungen des planmäßig abzuschreibenden Sachanlagevermögens, der immateriellen Vermögenswerte und der Nutzungsrechte an Leasingobjekten auf Ebene der eigenen Einzelhandelsgeschäfte sowie der Geschäfts- oder Firmenwerte bildet innerhalb der Investitionsrisiken die größte Risikoposition. Grundsätzlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine Verschlechterung der Geschäftsaussichten sowie eine Änderung des Marktmietniveaus zu einer Wertminderung der Vermögenswerte des Konzerns führen kann. Eine solche Wertminderung hätte jedoch keinen zahlungswirksamen Effekt. Konzernanhang, Textziffer 10

Für umfangreiche Investitionsprojekte existiert bei HUGO BOSS ein spezifischer Genehmigungsprozess. Er umfasst neben qualitativen Analysen, beispielsweise im Hinblick auf potenzielle Standorte eigener Stores, auch die Analyse des Kapitalwerts eines jeden Projekts. Das Konzern-Controlling bewertet regelmäßig geplante Investitionsprojekte hinsichtlich ihres Beitrags zur Erreichung der Renditeziele des Konzerns. Zudem wird die Profitabilität bereits realisierter Projekte in regelmäßigen Abständen durch nachgelagerte Analysen überprüft. Bei negativen Zielabweichungen werden entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet. Unternehmenssteuerung

Risiken für das Markenimage und Corporate Image

Der Eintritt von Risiken für das Markenimage und Corporate Image kann den wirtschaftlichen Erfolg von HUGO BOSS negativ beeinflussen. So könnten sich beispielsweise eine unzureichende Qualität unserer Produkte oder der Services im eigenen Einzelhandel, eine unkontrollierte Preis- und Rabattpolitik, die Nutzung markenschädigender Distributionskanäle, ungeeignete Marketingkampagnen und Markenbotschafter oder das Nichteinhalten von Gesetzen oder Sozialstandards imageschädigend auswirken.

Der Schutz und Erhalt des Markenimages genießt bei HUGO BOSS daher eine hohe Priorität. Die Sicherstellung eines global einheitlichen Marken- und Einkaufserlebnisses, strenge Qualitätskontrollen, eine zentral gesteuerte Preispolitik, die im Rahmen des Claims „Rebalance Omnichannel“ anvisierte Etablierung eines nahtlosen Markenerlebnisses über alle Kundenkontaktpunkte, ein aktives Compliance-Management sowie hohe Anforderungen an Arbeits- und Sozialstandards zahlen auf dieses Ziel ein. Daneben sind der rechtliche Schutz der Marken sowie die Verfolgung von Produktpiraterie wichtige Bestandteile zur Sicherung des Markenimages.

Gleichzeitig hat die globale Erneuerung des Markenauftritts im Jahr 2022 – von neuen Produkten über rekordverdächtige Marketingkampagnen und den Relaunch des digitalen Flagships hugoboss.com bis hin zur Einführung neuer Storekonzepte für BOSS und HUGO – die Markenrelevanz bei den Konsumenten weiter erhöht und sich damit positiv auf das Markenimage ausgewirkt. Diese Initiativen resultierten folglich in einem höheren Anteil an Vollpreisverkäufen und führten somit zu einem Rückgang der Rabattaktivitäten im Jahr 2022.

Das Corporate Image von HUGO BOSS zeigt sich in der Wahrnehmung seiner Stakeholder. Sämtliche externen Kommunikationsaktivitäten werden über die zentralen Abteilungen Corporate Communications, Investor Relations und Corporate Responsibility gesteuert. Diese befinden sich in einem ständigen Dialog mit allen wichtigen Interessengruppen. Zudem wird die Einhaltung von Gesetzen, Standards und Richtlinien sowohl konzernintern als auch bei Partnern regelmäßig kontrolliert.