Geschäftsbericht 2022

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HUGO BOSS AG

HUGO BOSS AG ist Muttergesellschaft des HUGO BOSS Konzerns

Leistungsbeziehungen zu Tochtergesellschaften prägen operative Entwicklung

Ausführungen zu Risiken, Chancen und Prognose für den HUGO BOSS Konzern gelten auch für die HUGO BOSS AG

Die HUGO BOSS AG ist die Muttergesellschaft des HUGO BOSS Konzerns. Ihr Jahresabschluss wird nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt. Neben dem operativen Geschäft beeinflusst insbesondere die Steuerung der Zentralfunktionen die Ergebnisse der HUGO BOSS AG. Wesentliche Posten sind dabei die Weiterberechnung von Kosten für erbrachte Dienstleistungen an die Konzerngesellschaften sowie das aus ihrer Holdingfunktion resultierende Beteiligungsergebnis. Die Erwartungen für die HUGO BOSS AG spiegeln sich aufgrund ihrer Verflechtungen mit den Konzerngesellschaften und ihrer Bedeutung für den Konzern größtenteils im Prognosebericht des Konzerns wider. Die Geschäftsentwicklung der HUGO BOSS AG unterliegt zudem im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die des Konzerns. Daher gelten die im Prognosebericht und im Risiko- und Chancenbericht für den Konzern getroffenen Aussagen auch für die HUGO BOSS AG. Prognosebericht, Risiko- und Chancenbericht

Ertragslage

Gewinn-und-Verlust-Rechnung HUGO BOSS AG (in Mio. EUR)

 

 

2022

 

In % des Umsatzes

 

2021

 

In % des Umsatzes

 

Veränderung
in %

Umsatzerlöse

 

1.815

 

100,0

 

1.301

 

100,0

 

39

Umsatzkosten

 

–1.277

 

–70,4

 

–870

 

–66,9

 

–47

Bruttoergebnis vom Umsatz

 

538

 

29,6

 

431

 

33,1

 

25

Vertriebskosten1

 

–357

 

–19,7

 

–248

 

–19,1

 

–44

Allgemeine Verwaltungskosten1

 

–150

 

–8,3

 

–115

 

–8,8

 

–31

Sonstige betriebliche Erträge

 

68

 

3,8

 

54

 

4,1

 

27

Sonstige betriebliche Aufwendungen1

 

–115

 

–6,3

 

–57

 

–4,3

 

< –100

Ergebnis aus Betriebstätigkeit

 

–16

 

–0,9

 

65

 

5,0

 

< –100

Beteiligungsergebnis

 

84

 

4,6

 

84

 

6,5

 

0

Zinsergebnis

 

–6

 

(0,3)

 

–17

 

–1,3

 

67

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen

 

81

 

4,5

 

0

 

0,0

 

n/a

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

 

0

 

0,0

 

–16

 

–1,2

 

97

Ertragsteuern und sonstige Steuern

 

–8

 

–0,4

 

–19

 

–1,5

 

–58

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

 

136

 

7,5

 

96

 

7,4

 

41

Einstellung in (–)/Entnahme aus (+) anderen Gewinnrücklagen

 

–68

 

–3,7

 

–48

 

–3,7

 

–41

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

 

35

 

2,0

 

36

 

2,7

 

0

Bilanzgewinn

 

103

 

5,7

 

84

 

6,4

 

23

1

Die ausgewiesenen Beträge weichen aufgrund von Umgliederungen von den im Vorjahr ausgewiesenen Beträgen ab.

Der Umsatz der HUGO BOSS AG setzt sich im Wesentlichen zusammen aus den in Deutschland und Österreich erzielten stationären Einzelhandels-, stationären Großhandels- und digitalen Umsätzen sowie konzerninternen Umsätzen mit internationalen Tochtergesellschaften.

Umsatz nach Regionen (in Mio. EUR)

 

 

2022

 

In % des Umsatzes

 

2021

 

In % des Umsatzes

 

Veränderung
in %

EMEA

 

1.392

 

77

 

1.029

 

79

 

35

Amerika

 

271

 

15

 

138

 

11

 

97

Asien/Pazifik

 

151

 

8

 

134

 

10

 

13

Gesamt

 

1.815

 

100

 

1.301

 

100

 

39

Die starke Geschäftsentwicklung von HUGO BOSS im Geschäftsjahr 2022, die von der erfolgreichen Umsetzung von „CLAIM 5“ angetrieben wurde, machte sich auch bei der HUGO BOSS AG spürbar bemerkbar. So erzielte die HUGO BOSS AG in EMEA deutlich zweistelliges Wachstum, während sich der Umsatz in Amerika nahezu verdoppelte. Auch in Asien/Pazifik verzeichnete das Unternehmen ein zweistelliges Umsatzplus. Der Umsatz der HUGO BOSS AG in Deutschland lag mit 497 Mio. EUR um 38 % über dem Vorjahresniveau (2021: 360 Mio. EUR).

Umsatz nach Marken (in Mio. EUR)

 

 

2022

 

In % des Umsatzes

 

2021

 

In % des Umsatzes

 

Veränderung
in %

BOSS

 

1.281

 

71

 

876

 

67

 

46

HUGO

 

292

 

16

 

218

 

17

 

34

Sonstige Leistungen

 

242

 

13

 

207

 

16

 

17

Gesamt

 

1.815

 

100

 

1.301

 

100

 

39

Während beide Marken, BOSS und HUGO, unterstützt durch die Anfang 2022 erfolgreich eingeleitete Markenerneuerung, jeweils deutlich zweistellige Umsatzverbesserungen erzielten, verzeichnete das Unternehmen auch einen robusten Anstieg der Umsätze aus sonstigen Leistungen. Dieser ergab sich im Zuge höherer Weiterbelastungen konzerninterner Aufwendungen an die Tochtergesellschaften, insbesondere im Zusammenhang mit Service, IT- und Marketingleistungen.

Die Bruttomarge der HUGO BOSS AG lag mit 29,6 % unter dem Niveau des Vorjahres (2021: 33,1 %), was vor allem auf höhere Fracht- und Zollkosten zurückzuführen ist. Dadurch wurden positive Effekte aus einem höheren Anteil der zum vollen Preis verkauften Produkte mehr als ausgeglichen. Der Anstieg der Vertriebskosten reflektiert im Wesentlichen höhere Marketingaufwendungen sowie einen Anstieg der Logistikaufwendungen. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls, hauptsächlich aufgrund eines Anstiegs der Personalkosten im Einklang mit dem strategischen Claim „Organize for Growth". Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge ist im Wesentlichen auf gestiegene Erlöse aus der Weiterbelastung von Kosten und Leistungen an verbundene Unternehmen zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen ebenfalls über dem Niveau des Vorjahres und beinhalteten in erster Linie Forschungs- und Entwicklungskosten sowie Forderungsabwertungen und Fremdwährungseffekte.

Das Beteiligungsergebnis lag im Jahr 2022 mit 84 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres (2021: 84 Mio. EUR). Die Erträge aus Beteiligungen betreffen vor allem den Jahresüberschuss der HUGO BOSS Trade Mark Management GmbH & Co. KG, der entsprechend den gesellschaftsvertraglichen Regelungen auf das Darlehenskonto der Kommanditistin HUGO BOSS AG gutgeschrieben wird. Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen in Höhe von 81 Mio. EUR entfallen auf die HUGO BOSS Internationale Beteiligungs-GmbH (2021: 0 Mio. EUR).

Vermögens- und Finanzlage

Das Anlagevermögen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3 % auf 969 Mio. EUR (31. Dezember 2021: 944 Mio. EUR), was im Wesentlichen auf eine erhöhte Investitionstätigkeit im Jahr 2022 zurückzuführen ist.

Kurzfristiges operatives Nettovermögen (in Mio. EUR)

 

 

2022

 

2021

 

Veränderung in %

Vorräte

 

283

 

188

 

50

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

26

 

30

 

–14

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

236

 

170

 

38

Kurzfristiges operatives Nettovermögen

 

73

 

48

 

54

Der spürbare Anstieg der Vorräte soll vor allem das künftige Umsatzwachstum des Konzerns unterstützen, wobei die HUGO BOSS AG als Hauptlieferant für die weltweiten Vertriebsgesellschaften des Konzerns fungiert. Während die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der HUGO BOSS AG unter dem Vorjahresniveau lagen, verzeichnete das Unternehmen einen Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Dieser resultierte in erster Linie aus einer gestiegenen Inanspruchnahme des 2020 von HUGO BOSS erfolgreich etablierten Supplier-Financing-Programms. Letzteres konnte den Anstieg der Vorräte jedoch nur teilweise kompensieren, sodass das kurzfristige operative Nettovermögen (Trade Net Working Capital) der HUGO BOSS AG zum Jahresende insgesamt über dem Niveau des Vorjahres lag.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen lagen zum Ende des Geschäftsjahres 2022 mit 61 Mio. EUR leicht über dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2021: 59 Mio. EUR). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen reduzierten sich insbesondere aufgrund der Rückzahlung von Darlehensverbindlichkeiten an die HUGO BOSS International B.V. auf 289 Mio. EUR (31. Dezember 2021: 331 Mio. EUR). Die Rückstellungen erhöhten sich zum Jahresende leicht auf 154 Mio. EUR (31. Dezember 2021: 151 Mio. EUR). Mit 60 Mio. EUR lagen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zum Ende des Jahres unter dem Vorjahreswert (31. Dezember 2021: 70 Mio. EUR).

Der Finanzmittelbestand – definiert als Summe aus Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten – lag zum 31. Dezember 2022 bei 3 Mio. EUR und folglich unter dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2021: 24 Mio. EUR). Der Rückgang reflektiert hauptsächlich den im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit, der vor allem auf das höhere Vorratsvermögen zurückzuführen ist.